Einladung zur Tupperparty
GEDOK Galerie Stuttgart 27.Juli 2006
Tupperware: Man findet sie so gut wie in jedem Küchenschrank. Aber auch im Museum of Modern Art in New York. So stellte ich kurzentschlossen auch eine Tupperberaterin in den Kunstkontext: Die Tupperparty in der Kunstgalerie.Lange Zeit waren für mich die bunten Plastikschüsseln mit dem berühmten Plopp und die für ihren Verkauf gedachten Frauenrunden verpönt und reizvoll zugleich. Studierte ich doch in den nach-68er Jahren in recht tupperfernem Milieu. Mit der Inszenierung meiner Tupperparty schloss ich endlich diese biografische Lücke.
Texte der Autorin Marlies Birkle, Bad Boll, wurden im Kontext einer Pflanzeninstallation ('Tupperbiografien') parallel zur Tupperparty gezeigt. Sie beschäftigt sich mit den Wirklichkeiten jenseits der Tupperparty.
"Eigentlich hatte ich ihn mit seinem gebrochenen Bein in die Klinik bringen wollen, dorthin, wo er auch arbeitete, aber dann hatte ich ihn überfahren, mit seinem eigenen Auto zwei Mal und da lag er nun tot auf dem runden hellen Flusskies, den ich eigenhändig aufgebracht hatte. (...) Aber der Kies knirschte nicht, nur die Rosen im Hintergrund sonderten ihren Duft ab, dabei hatte ich sie extra deswegen und natürlich ohne sein Wissen (weil sie so sündhaft teuer waren) aus England kommen lassen. (...)" (Marlies Birkle, Textauszug)